Geschichte

So klein und eingeengt das Grenzdorf Gondo, so spannend und interessant liest sich seine Geschichte. Sie erzählt vom uralten Saum- und Schicksalsweg zwischen Domodossola und Brig, der nicht nur von Handelsherren, Diplomaten, Fürsten, Kaisern, Päpsten, Soldaten, Scholaren und Pilgern begangen wurde, auf dem eben auch Räuber, Schieber und Schelme ihr Handwerk trieben. Sie erzählt von blutigen Grenz­kriegen, Brand- und Raubzügen und von immer wieder neuen Grenzziehungen durch Eroberer, Fürsten und Bischöfe.

Die Geschichte erstaunt nicht, wurde doch der Passübergang schon von keltischen und römischen Volksstämmen begangen und vom Bergpfad nach und nach zu einer Heeresstrasse ausgebaut. Die Fortsetzung erfuhr sie mit dem mächtigen Handelsmann Kaspar Jodok, Ritter von Stockalper (1609-1691) sowie dem französischen General und Staatsmann Napoleon Bonaparte (1769-1821). Über beide wäre mehr als ein Buch zu schreiben.

Als Grenzdorf zu Italien hat Gondo „Kriegsgeschichte“ geschrieben. So bekamen die Bewohner den Aktivdienst während dem Zweiten Weltkrieg, den Bombenabwurf bei Paglino und die Internierung von Flüchtlingen hautnah mit. Mit der Anteilnahme leisteten Gemeinde und Bewohner ein beispielhaftes Verhalten gegenüber den verängstigten, ausgehungerten und geschwächten Ankömmlingen.

Neben der wirtschaftlichen, politischen und kriegerischen Geschichte kann Gondo-Zwischbergen auch auf eine „goldene“ zurückblicken. Sie ist geprägt vom variierenden Goldgehalt des Erzes in den verschiedenen Stollen, von der Entwicklung der Abbau- und Verarbeitungsmethoden aber auch von Hoffnung, Risikobereitschaft, Draufgängertum, Fehleinschätzungen, harten Arbeitsbedingungen und rauschenden Festen. Was gegen 1550 begann, endete nach manchen Hochs und Tiefs am 17. Mai 1896 mit dem Konkurs der Société des Mines d’Or de Gondo.

Die oben angesprochenen Aspekte sind aus dem Buch „Gondo-Zwischbergen an der Landesgrenze am Simplonpass“ von Pfarrer Peter Arnold sel. zusammengefasst. Wenn du die Geschichte von Gondo-Zwischbergen tiefer und lückenlos erfahren möchtest, empfehlen wir dir dieses Buch. Es ist 1968 im Selbstverlag der Gemeinde und Pfarrei Gondo-Zwischbergen erschienen. Vielleicht erhältst du noch ein Exemplar über unseren oneline-Shop.